Vielleicht fühlen nicht viele Menschen, die zur St.-Jurgis-Kirche Vyzuonos im Bezirk Utena kommen, wie tief die in diesem Gebäude der Zeiten von Vytautas Magnus versteckte Geschichte ist.
Die Kirche wurde im Zentrum des Städtchens Vyzuonos im Jahr 1406 nach dem Model einer quadratischen dreimittelschiffigen Halle mit einer fünfseitigen Apsis gebaut, das in damaliger Zeit im Großfürstentum Litauens populär war. Die Kirche mit einem Turm besteht aus drei Mittelschiffen, die mit Kreuzwölbungen bedeckt sind, der Keller ist mit Zylinderwölbungen bedeckt, es gibt 3 Altare.
Man muss auch auf den vom Äußeren eingemauerten Kopf der Ringelnatter Vyzas und auf eine schwedische Kanonenkugel, die einmal auf Vyzuonos gefallen ist, achten.
Diese gotische St.-Jurgis-Kirche, die unter hundertjährigen Linden und Ahornen steht, könnte viel erzählen, was sie erlebt hat. In den Zeiten der Fürste Radvila, am Anfang des XVII Jahrhunderts, hatten die Evangelikaler sie übernommen, aber die Katholiken haben sie am Ende des Jahrhunderts sie zurückbekommen. Viele Abkömmlinge der Familie Radvila wurden hier beerdigt: im Jahr 1611 war das Mikalojus Radvila, der erste Sohn von Kristupas II Radvila, im Jahr 1641 – der Fürst Kristupas Radvila Jaunasis.
Im Jahr 1796 hat die Kirche während eines Brands im Städtchen abgebrannt und sie wurde nur im Jahr 1811 restauriert. Im Jahr 1891-1892 wurde die Kirche auf die Initiative des Pfarrers Antanas Drukteinis überbaut und vergrößert, ein zusätzlicher Turm wurde gemauert, eine Orgel von 9 Registern wurde eingerichtet. Sie ist exklusiv, weil der Organist im Zentrum der Orgel mit dem Rücken zur Orgel sitzt. Ihre Fraktur ist mechanisch und die Luftverteilungskisten haben Ventile. Die Orgelfassade ist eklektisch, hat neogotische Elemente und ist in 5 Teile mit dekorativen Röhren verteilt.
Die Kirche wird ein Gegenstand der architektonischen Erbschaft gehalten, deshalb gibt es hier viele Volkskunstwerke des XIX Jahrhunderts: eine Kommunenmonstranz (1842), Kelche (1842, 1765), Chorrücke, hölzerne Skulpturen von St. Florijonas (XIX Jahrhundert) und St. Veronika (XIX Jahrhundert).
Im Jahr 2016 wurde das 610. Jubiläum der Kirche in Vyzuonos gefeiert. Jedes Jahr im Juli wird der Fest von St. Maria Magdalena hier gefeiert, der sehr selten in Litauen ist.
Um dieses architektonisches Denkmal zu finden, sollen entlang den Weg Utena-Kupiskis fahren, nach Vyzuonos am elften Kilometer biegen, die Skulptur der Ringelnatter vorbeifahren und dann sieht man die Kirche auf dem Hügel.