Das Pferdemuseum ist das einzige Museum dieser Art nicht nur in Litauen, sondern auch in den Baltischen Staaten. Der Agronom Petras Vasinauskas hatte eine Idee, einen solchen Platz zu schaffen, und hat sie im Jahr 1978 m. verwirklicht. Drei Jahre vor der Gründung des Museums in Niuronys, Bezirk Anyksciai, hat ein initiativer Wissenschaftler eine originelle Vergnügung organisiert, die bis heute keine Analoge hat – er ist mit einem Pferdegespann entlang die Wege Litauens über 1500 km in etwa einem Monat gefahren.
Das Ziel dieser Initiative war, darauf aufmerksam zu machen, dass Pferde in sowjetischen Farmen und Kolchosen nicht geschätzt wurden. Sie wurden mit der Technik ersetzt. Das Museum wurde mit einer Erlaubnis des damaligen Exekutiven Komites Anyksciai gegründet. Als die Landwirte des ganzen Landes über die Gründung des Museums erfahren haben, brachten sie das überflüssige Inventar, das mit Pferden verbunden war – Sättel, Wagen, Kutschen, Ställe, landwirtschaftliche Geräte, die von Pferden gezogen werden. Sogar lebendige Pferde wurden gebracht, sie weideten auf den Wiesen neben dem Museum und die Besucher waren erstaunt.
Jetzt organisiert das Museum eine aktive Tätigkeit – präsentiert eine zahlreiche Exposition, veranstaltet Lehrunterrichte; man kann reiten. Ein Schmied arbeitet hier, frisches Brot wird gebacken, traditionelle Kleider werden gewebt, begabte Meister „bringen den Baum zum Sprechen“. Menschen aus dem ganzen Litauen kommen nach Niuronys mit Familien, Freunden, Gästen aus dem Ausland. Die Exposition ist wirklich zahlreich: von visueller Information über Pferderassen bis zu echten Pferdepflege- und Behandlungsmitteln.
Alle, die sich mehr für Ethnographie interessieren, sollen in einer Hütte des Anfangs des XX Jahrhunderts einkehren, wo man mit dem Weg von Brot bekanntmachen kann – von einem Korn im Feld bis zu einem Brotlaib auf dem Tisch. Alte Brotbackenbräuche und Rituale, Familientraditionen, Hausgeräte – alles ist wie auf einer Handfläche. Nur hier können Sie mit den eigenen Händen einen Brotlaib aus Teig formieren und in einem altmodischen Ofen backen. Bis das Brot bäckt, können Sie ländliches Essen probieren oder Pferde beobachten.
Die Unterstützung der Volkskultur in Niuronys zeigt, dass Traditionen wiedereingeführt werden, wenn sie gepflegt und geschätzt werden. Das Pferdemuseum erinnert, dass Pferde in der litauischen Kultur immer sehr wichtige Haustiere waren, und das Verhältnis zwischen ihnen und einem Litauer eng oder manchmal sogar mystifiziert ist. Nicht vergebens hatte einer von den Gründern des Museums seine Lebensreise, die im Buch „Reise mit einem Pferd durch Litauen im Jahr 1975“ beschrieben ist.