Im nördlichen Teil des Bezirks Ignalina, nicht weit vom See Berzininkai, steht ein kleines Dörfchen mit einem attraktiven Namen – Rojus. Man kann hoffen, nicht nur der Name des Dörfchens, sondern auch seine Geschichte ist interessant.
Im Jahr 1890 wurde es durch einen berühmten damaligen Professor, Obstbaumforscher und Erfinder neuer Sorten Adomas Hrebnickis gegründet. Bis dann gehörte die Gegend dem Schwiegervater des Wissenschaftlers und hatte den Namen Velnyne – vielleicht deswegen, dass sie hügelig, steinig und landwirtschaftsungeeignet war.
A. Hrebnickis hat entschieden, sie ist herrlich für seinen gepflegten und blühenden Garten, der ein Paradies auf der Erde ist. Bald hat er einen riesigen Garten mit mehr als 1000 Obstbäumen – verschiedenen Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Pflaumenbäumen usw. – auf der Fläche von 14 ha angelegt.
Bis zum Jahr 1922 lebte und arbeitete der Obstbaumforscher in Russland, in Sankt Petersburg, er war ein Hochschullehrer im Institut für Wälder dieser Stadt. Nach der Übersiedlung nach Litauen wohnte und arbeitete er in Rojus und er trug zur wissenschaftlichen Tätigkeit dieses Bereichs in Litauen bei.
Im geschaffenen Obstbaumparadies lebte der Professor bis zu seinem Tod und jetzt gibt es ein Museum im Haus von A. Hrebnickis; neben dem Gebäude steht ein Denkmal zum Gedächtnis an ihn.
Im Museum sind die Exponate sogar in fünf Hauszimmern ausgelegt. Das sind die berühmtesten Werke, Handschriften, Fotos, Dankschreiben des Professors Obst- und Beerenmoulagen.
Im Kabinett des Professors gibt es viele persönliche Dinge und Briefe. Im Museum kann man Buntgläser mit einem Bild des Wissenschaftlers sehen. Im Zimmer seiner Tochter Marija hängen die von ihr gemalten Bilder.
Im Museum werden verschiedene kulturelle und Lehrveranstaltungen organisiert. Es wird durch die Touristen sowohl aus Litauen als auch aus dem Ausland, besonders aus Polen, besucht, weil der Professor mit diesem Land kulturell verbunden ist und seine Verwandten jetzt dort leben.
A. Hrebnickis ist in seinem Bereich international gut bekannt, deshalb kommen Exkursionen aus anderen Staaten der Welt, um sich mit seinem Gedächtnis aus nächster Nähe bekanntzumachen.
Von der Terrasse des ersten Stocks des Museums kann man eine wunderbare Aussicht zu den umliegenden Teichen und zur herrlichen Natur beobachten. Der Park Rojus daneben ist ein ausgezeichneter Platz für alle, die die Zeit ruhig in der Natur verbringen, fischen oder einfach eine schöne Fotosession organisieren wollen.