Die Stelmužė - Eiche ist die älteste und dickste Eiche in Litauen und einer der ältesten Bäumen Europas. Man vermutet, dass sie etwas 1500–2000 Jahre alt ist und mit einem Stammdurchmesser von ca. 3,5 m. (8-9 Männer braucht es, um den Stamm zu umarmen.) und einer Höhe von 23 Meter auch gewaltige Ausmaßen hat. Im Stelmužė Gutshof, wo dieser alte Baum ist, werden Sie und mehr sehenswerte Objekte finden. Wir werden uns nicht irren, wenn wir das Landgut Stelmužė eine Ecke der lebendigen Geschichte nennen werden.
Man vermutet, dass es hier in der Zeit des Livonischen Ordens ein Burg, der dem Ritter des Ordens gehörte, stand. Später wurden hier die Gebäude des Landgutes erbaut, in denen seit XVI Jh. die deutsche Borone von Bercken, von Fölkersamb, von Hahn u.a. gewirtschaftet haben.
In der Nähe der alten Eiche steht ein herausragendes Geschichtsdenkmal – Heiligkreuzkirche. Diese Kirche ist eine der schönsten Perlen des Hochlitauens und sie ist wirklich besuchenswert.
Die Geschichte zeigt, dass die Kirche durch Initiative des deutschen Baron von Bercken im Jahre 1650 erstand. Sie wurde von lettischen Handwerker ohne einen einzigen Nagel lediglich mit Axt und Meißel gebaut. Baron von Fölkersamb hat Stelmuzes Kirche im Jahre 1713 umgebaut. Wenn Sie in die Kirche hineinkommen, werde Sie duch ihre einzigartige Innenausstattung erstaunt. Die mit Holzschnizerei geschmückte Kanzel fesselt den Blick. Der Holzaltar mit dem Gekreuzten ist nicht weniger eindrucksvoll. Die Ornamente, Skulpturen, Reliefe, Holzschnitte, Basreliefs, die die Kanzel und den Altar schmücken, sind vor Hundert Jahren geschafft.
An der Kirche fällt das ehemalige Mausoleum ins Auge, in dem mehrere Barone mit Familien, die im Landgut Stelmužė gewirtschaftet haben, begraben sind. Während Kriegen wurde das Mausoleum zerstört und die sterblichen Überreste hat man in den Keller der Kirche gebracht. Nicht weit entfernt vom Park des Landgutes Stelmužė ist noch ein Naturwunder – Lygumų Stein. Wenn Sie vom Puntukas Stein in Anykščiai überrascht gewesen sind, dann hören Sie aufmerksam zu. Man denkt, dass dieser Riese in Stelmužė größer wäre, wenn man ihn aus der Erde ausgraben würde. Jetzt sieht man nur ein kleines Teil der Oberfläche des Steines. Seine Geschichte ist auch interessant. Man sagt, dass Lygumų Stein ein Teufel weggeworfen hat. Jedenfalls wollte er den Stein auf die Kirche werfen. Aber er hat es nicht gemacht, weil er sich verirrt hat. Der Hahn hat gekräht und die Dämmerung ist aufgekommen.
Eine besondere Aura schwebt im Landgut Stelmužė. Dieses Ort hat die Zeit des Livonischen Ordens, Napoleons Truppen und Kämpfe des 1. Weltkrieges gesehen. Nach dem 1. Weltkrieg haben die deutschen Militärbehörde neben der Eiche die Grabsteine aus Beton für deutsche Soldaten und ein dunkles Steindenkmal aufgestellt.
Während der sowjetischen Besatzungszeit ein Teil des Friedhofes und die Grabsteine wurden vernichtet. Heute sind nur zwei Gräber von deutschen Soldaten geblieben.
Die Stelmužė – Eiche hat noch mehr Geheimnisse. Im Baumloch hat man ein Skelett und eine Waffe von Soldat der napoleonischen Armee, der sich dort versteckt hat, gefunden.
Sie werden wirklich interessant und inhaltsreich ihre Zeit in Stelmužė verbringen. Da können Sie noch einen Glücksbrunnen am Fuß des Parkhügels besuchen und ein Spaziergang durch die Eichenalle machen. Etwas weiter steht „ein Sklaventurm“, den Sie auch besuchen können.
Bei der Fahrt zur Landgut Stelmužė bereiten Sie sich auf eine Vergnügung vor. Der Weg mit seinen zahlreichen kleinen Kuppen, Hügeln und Kurve ist ein Erlebnis für sich.